Atychiphobie - Die Angst vor dem Scheitern

"Ich will alles richtig machen!"

"Ich habe Angst, meinem Pferd nicht gerecht zu werden."

"Ich sorge mich, dass ich nicht alles für mein Pferd passend machen kann."

"Mir kommt vor, alle anderen haben es viel leichter, bei denen passt immer alles. Nur bei mir klappt überhaupt nichts."

"Nur mir passiert immer sowas!"

"Mein Pferd ist ein Montagspferd."

"Kein Trainer passt zu uns."

"Niemand kann mir helfen, ich bin ganz auf mich allein gestellt."

"Ich fürchte mich davor, Fehler zu machen."

"Ich bekomme schon Schweißausbrüche, wenn ich nur an das Pferd denke."

Die Angst vor Fehlern ist in manchmal so groß, dass sie einen immer größeren Raum des Lebens einnimmt. Kritik wird gefürchtet und bevor sie entstehen könnte, wird lieber der Reitlehrer, Tierarzt, Therapeut, Hufschmied, Freund... ausgetauscht.

Über die Gründe geredet wird in der Regel nicht, schon gar nicht mir dem, der ausgetauscht wird. Familie und Freunde werden auf Distanz gehalten, wenn sie bemerken, dass das Thema Pferd ein sehr heikles geworden ist. Bestätigung sucht man sich anderweitig. Auf Social Media zum Beispiel.

Bei dem/der Betroffenen mehren sich Symptome wie Gedankenkarusselle, Schlafprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten, Bauchschmerzen oder Übelkeit.

Man schämt sich dafür, es nicht besser hinzubekommen. Ein Teufelskreis. Es scheint kein Entrinnen zu geben.

Woher kommt diese Angst, die vom Schlaf abhalten kann, um die sich das ganze Leben zu drehen scheint? Wieso grämen sich die einen, während die anderen schon an Lösungswegen arbeiten? Es ist alles in dir.

Alles Schicksal?

Die Überzeugung, sowieso nichts an den Umständen verändern zu können, wird immer größer? Die Sehnsucht nach Veränderung wird langsam kleiner. Resignation. Kapitulation.

Was nun?

Es gibt Hilfe. Es gibt Lösungen. IMMER. Manchmal sieht man nur den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.

Professionelle Hilfe?

Aber ja! Was da passiert, hat immer mit der Person selbst zu tun. Die Ereignisse sind das eine. Wie wir damit umgehen, das andere. Wir entscheiden. Wir sind nicht unsere Gefühle. Gespräche mit einem sympathischen Therapeuten eröffnen neue Möglichkeiten.

Erkennst du dich wieder?

Wenn manches in diesem Text auf dich zutrifft, dann tu dir einen Gefallen und erkenne, dass es Zeit ist, etwas zu verändern. Dir zuliebe. Reden hilft. Der Austausch mit Spezialisten für das heikle Thema eröffnet Lösungsmöglichkeiten. Denk auch an dich!

Wie kannst du dich weiterentwickeln?

Es gibt Menschen, die erstaunlich gut mit Widrigkeiten des Lebens umgehen können. Sie haben scheinbar gewisse Fähigkeiten, die ihnen helfen, quasi alles zu meistern.

Eine besondere Kraft?

Ja. Diese Kraft nennt sich Resilienz. Psychische Widerstandsfähigkeit. Sie hilft, Belastungen besser auszuhalten, unempfindlicher auf Stress oder Frust zu reagieren und flexibler auf sich ändernde Situationen eingehen zu können. Selbstwirksam zu werden, in Lösungen zu denken und Dinge, die wir ändern können von denen zu unterscheiden, die wir wirklich nicht ändern können.

Du bist nicht deine Gedanken!

Glaub nicht alles was du denkst. Hör dir zu, wie du mit dir selbst sprichst. Reflektiere auch, wie du mit deinem Pferd oder über es sprichst. Ist die Sprache lösungsorientiert? Oder gar verletzend und hart?

Scheitern. Fehler machen. Versagen. Fehlschlag. Unvermögen. Unfähigkeit.

Erfolg. Weiterentwicklung. Erreichen. Gelingen. Tauglichkeit. Fähigkeit.

Welche Wörter verwendest du öfter? Ist dein Wortschatz oder ? Du kannst deine Gedanken verändern und auch deine Sprache. Hör dir zu, deinen Gedanken sowie deiner Stimme. Verändere deine Art, über dich selbst zu denken und zu sprechen. Verändere deine Art, über dein Pferd und die Situation zu sprechen. Du wirst sehen, wenn du dich veränderst, verändert sich alles.

Und glaube mir: niemand ist perfekt. Auch nicht, wenn es auf Social Media oft so aussieht. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, auch wenn das Päckchen spektakulär überpinselt ist.